Deutschland braucht nach einhelliger Meinung Investitionen in erneuerbare Energien und Energieeffizienz, um die Ziele der Energiewende zu erreichen. Nach Erhebungen der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe waren jedoch nur 27,6 % aller Haushalte in Deutschland im Jahr 2018 finanziell in der Lage und zugleich Hausbesitzer, sowohl die Entscheidungsmacht als auch das Kapital zu haben, in diese Richtung zu handeln (Destatis 2020, Dobbins, in Vorbereitung).
Negative soziale Auswirkungen vermeiden
Vor allem einkommensschwache Haushalte (und damit auch Transferleistungsempfänger) wohnen oft in energetisch schlecht sanierten Gebäuden. Hierbei sind besonders sozialrechtliche Aspekte von Energieeffizienzmaßnahmen zu berücksichtigen, ohne die Lenkungswirkung von energie- und klimapolitischen Maßnahmen zu vernachlässigen. Dazu müssen zielgenaue, flankierende Maßnahmen entwickelt werden. Ein entscheidender Hebel ist die energetische Sanierung von Gebäuden unter Vermeidung negativer sozialer Folgen und die Beseitigung von Zielkonflikten zwischen Klima- und Sozialpolitik bzw. zwischen Klimaschutz und Bezahlbarkeit. Trotz erheblicher Investitionen der Wohnungswirtschaft in energetische Sanierungen bleiben die erzielten Energieeinsparungen hinter den Erwartungen zurück.
Es bleibt festzuhalten, dass es für die weitere Effizienzsteigerung im Bereich der Mietwohnungen (Bestand und Neubau) neuer Finanzierungsmodelle bedarf, die gleichzeitig die Belange einkommensschwacher Haushalte berücksichtigen.